Wer hat den Adventskranz erfunden?

Die Tradition des Adventskranzes verdanken wir dem evangelisch-lutherischen Theologen, Erzieher und Begründer der Evangelischen Diakonie, Johann Hinrich Wichern. Er lebte von 1808–1881 in Hamburg. Wichern kümmerte sich um die Straßenkindern der Stadt und gab ihnen im „Rauhen Haus“, einem alten Bauernhaus, ein neues Zuhause. Rückte die Weihnachtszeit immer näher, häuften sich die ungeduldigen Fragen der Kinder, wann es denn nun soweit sei. Um ihnen die Wartezeit auf das Weihnachtsfest zu verkürzen, baute der Philanthrop aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen als Kalender. Jeden Tag der Adventszeit wurde immer eine Kerze mehr angezündet. Für die vier Adventssonntage leuchtete je eine große Kerze. Nun konnten die Kinder die Tage mitzählen.

Heute gibt es statt des Kranzes mit den 24 Kerzen den Adventskalender, der die Ungeduld der Jungen und Mädchen auf Weihnachten ein wenig bezähmen soll.
Aus dem Wichernschen Adventskranz entwickelte sich mit der Zeit ein Kranz mit nur vier Kerzen. Und seit 1860 wird der typische Adventskranz aus Tannengrün geflochten.

 Bildnis von Johann Hinrich von Wichern (1808-1881)

Hermann Claudius (1878-1980), Urenkel von Matthias Claudius, schrieb das Gedicht vom Adventskranz:

Immer ein Lichtlein mehr 
im Kranz, den wir gewunden, 
dass er leuchte uns so sehr 
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier! 
Rund um den Kranz welch ein Schimmer, 
und so leuchten auch wir, 
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt 
langsam der Weihnacht entgegen. 
Und der in Händen sie hält, 
weiß um den Segen!

 

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